"... bewegt ... von kommenden Zeiten ..."
Musik für Ensemble und Elektronik

Die Klangwelt dieses Werkes entsteht aus dem Zusammenwirken der Möglichkeiten von zehn Instrumenten, (die teilweise elektronisch verstärkt, verfremdet und auf vielerlei Weisen in den Raum projiziert werden), ergänzt durch synthetisches, mittels Computer erzeugtes Klangmaterial. Ein Kontinuum von Farben, Akkorden und Tonbewegungen wird angestrebt, ein geschmeidiges Navigieren auf dem Gebiet der Klangfarbe.

Gegen Ende der Komposition kommen besondere synthetische Klanggebilde zum Einsatz, die aus der Impulsresonanz des Aufführungsortes gewonnen sind und den Eigenklang des Raumes wiederspiegeln. Diese müssen für jeden Saal individuell berechnet werden. Dadurch endet die Musik immer in "Konsonanz" mit der jeweiligen Raumakustik.

Der Titel der Komposition bezieht sich u.a. auf die Überzeugung des Komponisten, daß sich unsere Geisteswelt in kleinen Schritten auf ein neues Zeitalter, eine neue Kulturepoche zubewegt. Eine Zeit, in der man das Phänomen menschlichen Denkens ganzheitlich zu begreifen imstande sein wird, in der man weitreichende, verzweigte Zusammenhänge in ungeahnter Klarheit erfassen können wird, und: in der Musik wieder gleichermaßen faßlich und vielschichtig, schlicht und reichhaltig sein kann.

Erste Spuren solcher Tonordnungen versucht dieses Stück einzufangen. Dabei wird das Tonmaterial um einen cantus firmus so zentriert, daß die kommenden Töne schon aus den gegenwärtigen erahnt werden können. Die Musik erfährt ihre Tonbewegungen aus der eigenen kommenden Zeit.

Dieses Werk entstand im Auftrag des Ensemble On Line und wurde vom Bundesministerium für Wissenschaft, Verkehr und Kunst durch ein Arbeitsstipendium gefördert.